Feuerwehr Deckenpfronn

Zu einer Großübung mit über 80 Einsatzkräften kam es am Mittwochabend des 19.07.2023 bei der Firma H&B Electronic. Es wurde ein Gefahrgutunfall simuliert.

Angenommen wurde, dass es zu einer falschen Anlieferung mit Natrium und Calciumcarbid kam. Beim Verladen der Fässer kam es zu einem Unfall und das Granulat trat aus den Fässern aus. Da die beiden Stoffe miteinander reagieren und giftige Dämpfe bilden, wurde der Fahrer des Gabelstaplers ohnmächtig und musste durch die ersteintreffenden Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Deckenpfronn unter Atemschutz gerettet werden. Zudem begann es leicht zu regnen, was zu weiteren heftigen Reaktionen der beiden Stoffe führte.

Nach dem die dreizehn Deckenpfronner Einsatzkräfte die ersten Maßnahmen durchgeführt hatten, trafen die ersten Kräfte des Umweltschutzzugs-Süd aus Herrenberg und Böblingen sowie die Führungsgruppe ein. Es wurden verschiedene Einsatzabschnitte gebildet und sich ein Bild der Lage gemacht.

Es war sehr beeindruckend zu sehen wie viele Menschen und Material durch die Feuerwehren aus Herrenberg und Böblingen herangeschafft und in der Siemens- & Dieselstraße aufgebaut wurde.

H&B Geschäftsführer Hansi Böhm war sichtlich beeindruckt von dem großen Feuerwehr-Aufgebot. "Zum Glück ist das heute nur eine Übung. Das letzte Mal als die Feuerwehr hier war, brannte es wirklich in einer Halle", sagte er. Auch deshalb war es für ihn eine Selbstverständlichkeit das Firmengelände zu Übungszwecken zur Verfügung zu stellen.

Die Spezialkräfte aus Herrenberg und Böblingen hatten sich zwischenzeitlich mit Chemikalienschutzanzügen ausgerüstet und begannen damit das verschüttete Granulat zusammenzukehren.

Nach etwas mehr als zwei Stunden war die Übung beendet und es gab für alle Teilnehmer noch eine Stärkung am Deckenpfronner Feuerwehrgerätehaus.

Sonntags nach der Kirche hatte die Freiwillige Feuerwehr die Bevölkerung eingeladen der angesetzten Schauübung beizuwohnen. Nach der Kirche gegen 11:30 Uhr fanden sich rund 250 Bürgerinnen und Bürger auf den Treppen vor der Nikolaus-Kirche ein. Die Feuerwehr hatte einen Stand aufgebaut an dem Essen und Getränke verkauft wurden.

Auf der gegenüberliegenden Seite war ein Container umgekippt in welchem zwei alte Sofas standen. Es wurde ein Zimmerbrand, ausgelöst durch eine umgekippte Kerze, simuliert. Nachdem sich der Brand entwickelte, rückte eine Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Deckenpfronn mit ihrem LF 16/12 an. Der Angriffstrupp hatte sich auf der Anfahrt bereits mit Pressluftatemgeräten ausgerüstet und ging auf Befehl des Gruppenführers zur Brandbekämpfung vor. Kommandant Bernd Lohrer kommentierte vom Mannschaftstransportwagen aus das Geschehen und erläuterte der Bürgerschaft die Vorgehensweise, sowie welche Gefahren zu beachten sind.

Sehr eindrucksvoll entwickelte sich sehr viel Wasserdampf, was die enorme Brandlast der beiden Möbel demonstrierte. Nachdem das Feuer gelöscht war, applaudierte das Publikum den Kameradinnen und Kameraden.

Anschließend war der Andrang groß eine heiße Feuerwehr-Rote vom Grill zu ergattern. Die Jugendfeuerwehr hatte ihre neue Spritzwand aufgebaut an welcher sich die Kinder am Strahlrohr beweisen konnten.
Die Schauübung war ein rundum gelungener Auftritt der Deckenpfronner Feuerwehr inmitten des Dorfes.